Das „Burnout“-Syndrom und Depressionen zeigen mehrere ähnliche Symptome. In vielen Fällen können Depressionen als Folge eines „Burnout“ betrachtet werden. Denn: Je größer dessen Schweregrad, desto höher ist das Risiko für die Betroffenen, auch an einer Depression zu erkranken. So gilt die Ansicht, dass „Burnout“ und Depression als zwei separate Phänomene, die aber gemeinsame Charakteristika aufweisen, zu werten sind.
Bei einem fortgeschrittenen „Burnout“-Syndrom wird es auf den ersten Blick äußerst schwierig, „Burnout“ und Depression voneinander zu unterscheiden. Konnten die Betroffenen im frühen Stadium manchmal noch mehr Abstand von ihrer stressbedingten Situation gewinnen, hat sich das Überlastungsgefühl nun – neben Arbeit oder Schule – auf alle weiteren Lebensbereiche ausgeweitet und die Beschwerden erlangen die Dimension einer depressiven Erkrankung, aber auch andere Störungsbilder können Ausdruck einer Überlastung sein, z.B. Angststörungen.
„Mittlerweile geht man davon aus, dass Kinder und Jugendliche ebenso wie Erwachsene vom Burnout-Syndrom betroffen sind.
Gründe eines “Burnout” bei Jugendlichen und Kindern
Häufige Gründe für ein Burnout bei Jugendlichen sind vor allem der gestiegeneLeistungsdruck in den Schulen, der zu großem schulischen Stress führt. Dieser kann allerdings auch durch eigene übersteigerte Erwartungshaltungen an Leistungsfähigkeit und Schulnoten verursacht sein.
Bei manchen der vom Burnout betroffenen Jugendlichen liegen noch andere schwer belastende Faktoren in der Schule vor: Stichwort Mobbing.
Ständige Schikanendurch Mitschüler – oder auch gefühlte Ungerechtigkeit durch Lehrer – führen zu einer permanenten Stress- und Angstsituation sowie dauerhaften seelischen und körperlichen Anspannung.
Dies ist der perfekte Nährboden für ein Burnout bei Kindern und Jugendlichen.
Natürlich können gleichermaßen chronische Belastungen in der Familie oder im sonstigen privaten Umfeld (z.B. Streitbeziehungen, dauerhafte Konflikte, finanzielle oder gesundheitliche Sorgen) die Energie und Lebensfreude rauben.
Signale eines drohenden “Burnouts”
Z.T. gibt es Signale, die auf einen seelischen Spannungszustand bei Jugendlichen hinweisen können. Dies können zum Beispiel selbstzerstörerische Tendenzen wie Ritzen sein oder das Greifen zu Suchtmitteln sein sagt Marcus Neuzerling, M.Sc. Psychologe.
Daneben gibt es auch Depressionserscheinungen als Symptome eines „Burnout“: Die Jugendlichen können nicht mehr zur Schule gehen, sie ziehen sich zu Hause sehr zurück, meiden den Kontakt zu Gleichaltrigen und wirken resigniert und wenig belastbar. Oft treten diese Symptomatiken zusammen mit einem rapiden Leistungsabfall in der Schule auf. Der Tag-Nacht-Rhythmus entgleitet, das Leben findet im Internet statt.
Therapie des jugendlichen “Burnouts”
Wichtigstes Ziel ist, dass sich die vom Burnout betroffenen Jugendlichen künftig selbst besser vor äußerem Druck sowie Überlastungen und übersteigerten Selbsterwartungen schützen können und Techniken zur Konflikt- und Stressbewältigung sowie Achtsamkeit für eigene Bedürfnisse und Grenzen erlernen.
Bei einer stationären Behandlung kann die Psychotherapie mit verschiedenen weiteren Methoden kombiniert werden, z.B. kreativtherapeutischen Ansätzen, so dass eine intensivere, multimodale Therapie zum Einsatz kommt.
In unserer Praxis gibt es auch sehr gute Möglichkeiten, Jugendliche und junge Erwachsene gleicher Betroffenheit zusammenzubringen und mit ihnen gemeinsam in einer Gruppe zu arbeiten.
In schweren Fällen kann über das therapeutische Angebot hinaus auch eine begleitende medikamentöse Behandlung angebracht sein. Dies hängt von den Symptomen des Burnout” ab und ist als flankierende Maßnahme der eigentlich zentralen Psychotherapie zu sehen. Hierzu arbeiten wir mit den entsprechenden medizinischen Praxen und Einrichtungen eng zusammen.